Unsere Projektwoche begann mit einer Mischung aus Aufregung und Abschiedsschmerz. Nachdem wir Bärnbach hinter uns gelassen hatten, führte uns die Reise ins wunderschöne Kärnten. In der Jugendherberge Klagenfurt angekommen, meisterten unsere Schüler*innen die Zimmereinteilung mit beeindruckender Flexibilität und Organisationstalent.
Kaum waren die Taschen abgestellt, machten wir uns auf den Weg zum ersten Programmpunkt: dem Reptilienzoo Happ. Frau Eberhart hatte bereits eine spannende Reptilienrallye bei der Hand. Doch zunächst lauschten die Kinder einer informativen Präsentation über das Leben von Schlangen. Besonders mutig zeigten sich viele, als sie die Gelegenheit bekamen, eine echte Boa zu berühren – oder sogar um den Hals zu legen. Die anschließende Gruppenarbeit im Zoo meisterten die Kinder in zufällig zusammengestellten Kleingruppen mit Bravour.
Der Anblick des Schlangenfutters beim Fressen machte hungrig, und so ging es weiter zum Uni-Wirt, wo Pizza und Burger auf uns warteten. Gestärkt und voller Energie stellte sich bei sommerlichen Temperaturen die Frage: „Können wir heute schon ins Strandbad gehen?“ Herr Haslinger, Frau Prediscan und Frau Eberhart zögerten nicht lange, und eine Stunde später genossen wir das erste erfrischende Bad im Wörthersee. Der Abend klang mit dem Gestalten von Türschildern, einer Reflexionsrunde und einem späten Schlafengehen aus.
Nach einer erholsamen Nacht und einem stärkenden Frühstück stand eine „Weltreise“ auf dem Programm. Dabei erkannten wir: Man muss um die ganze Welt reisen, um zu erkennen, dass es zu Hause immer noch am schönsten ist. Am Nachmittag zog es uns erneut ins Strandbad, um sicherzustellen, dass dieses 100-jährige Bademekka auch für zukünftige Projektwochen empfohlen werden kann.
Ein langer Abend im Stadttheater Klagenfurt stand bevor. Doch zuvor durfte ein Besuch beim Wahrzeichen Klagenfurts nicht fehlen. Das Theaterstück „Queerinthia“ beeindruckte im ersten Akt mit bewegenden Schicksalen. Im zweiten Akt vermissten wir jedoch die angekündigte Party, weshalb wir beschlossen, diese am Donnerstagabend selbst zu gestalten.
Der Mittwoch begann mit einer Schifffahrt über den Wörthersee, bei der wir das mystische Flair des Sees bei Nebel bewunderten. In Reifnitz erwartete uns der Pyramidenkogelbus, der uns zum nächsten Abenteuer brachte. Viele unserer Schüler*innen erklommen die 441 Stufen des Aussichtsturms aus eigener Kraft und wurden mit einem atemberaubenden Blick über den Wörthersee belohnt. Trotz der Enttäuschung über die geschlossene Rutsche ließen wir uns die Stimmung nicht verderben und freuten uns auf einen aktiven Nachmittag im Europapark Klagenfurt. Dort wurde der Spielplatz ausgiebig getestet und neue Freundschaften geschlossen. Eine leidenschaftliche Runde „Merkball“ rundete den Tag ab. Nach einer kurzen Verschnaufpause in der Jugendherberge und ersten Proben für unsere Talentshow hatten sich alle das Abendessen redlich verdient. Eine Reflexionsrunde und gemeinsames Singen von Miley Cyrus’ „Flowers“ halfen, den Tag ausklingen zu lassen.
Obwohl nur noch eineinhalb Tage bis zur Rückreise in die Steiermark blieben, stürzten wir uns mit voller Hingabe in den Waldworkshop. Eine perfekte Gelegenheit, um Energie zu tanken und die ereignisreiche Woche Revue passieren zu lassen.
Bei einer herausfordernden Packchallenge bewiesen die Kinder erneut Durchhaltevermögen. Die Jellyfish-Girls wurden zu Giant-Man-Champions gekürt, und langsam wurden alle Koffer gepackt. Nach dem Abendessen feierten wir die vielen Talente in unseren Reihen und ließen bei einer Kinder-Disco die Strapazen der Woche hinter uns.
Am letzten Tag freuten wir uns auf den gemeinsamen Abschluss am Affenberg in Villach. Dort erfuhren wir viel über das Leben der Japanmakaken auf 774 m Seehöhe. Besonders die winzigen Baby-Affen, die geschickt auf den Bäumen balancierten, entzückten unsere Schüler*innen. Mit tiefgreifenden Fragen zeigten sie erneut ihre Neugier und ihr Interesse. Die anschließende Busfahrt nutzten wir, um die Woche Revue passieren zu lassen, letzte Kartenspielrunden zu spielen und Nachrichten auszutauschen.
Frau Prediscan war die ganze Woche über auf der Suche nach einem passenden Namen für unsere Gruppe. Von „Jugendherbergenbezieher*innen“ über „Queerinthianer*innen“ bis hin zu „Zoobesucher*innen“ war alles dabei. Schließlich fanden wir den perfekten Namen: Klagenfurt-Pioniere. Denn diese Woche war geprägt von Höhen und Tiefen, vielen gemeinsamen Entdeckungen und einer wunderschönen Zeit mit unseren munteren, höflichen, lieben und offenen Kindern, die niemals aufgeben.